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Ingo engagiert sich jeden Tag weiterhin für Bedürftige (unter anderem beim Saarbrücker Kältebus, aber auch sehr viel darüber hinaus) und transportiert kiloweise Lebensmittel und andere Sachen quer durch Saarbrücken – per Fahrrad.

Dass Ingo an seine körperlichen Grenzen gerät, ist mehr als verständlich. Um das Problem zu lösen und weiterhin helfen zu können, benötigt er dringend ein Elektrofahrrad (das Urban Arrow), mit dem der Transport kein Problem mehr wäre.

Das Fahrrad kostet natürlich eine ganze Menge und da er sich selbst das Rad nicht kaufen kann, ist er auf Spenden angewiesen. Der Fahrradhandel „Tolle Räder“ in der Mainzer Straße kommt preislich sehr entgegen, aber dennoch fehlen noch einige finanzielle Mittel dazu.

Ingo hat das Herz am richtigen Fleck. Viele Menschen, denen das Schicksal übel mitgespielt hat, verbittern oder werden tieftraurig. Ingo ist das genaue Gegenteil. Und obwohl er selbst körperlich nicht zu hundert Prozent fit ist und selbst nur sehr wenig Geld hat, hilft er denjenigen, die noch weniger haben.

Im Oktober kam er auf die Idee Obdachlosen eine warme Mahlzeit pro Tag zu organisieren. Er gründete die Facebookgruppe „Ingos kleine Kältehilfe“ und innerhalb von wenigen Tagen fanden sich zahlreiche Helfer und Spender. Seitdem werden warmes Essen und warme Kleidung an Gäste, wie sie liebevoll genannt werden, verteilt. Treffpunkt ist abwechselnd an der Johanneskirche und der Europa Galerie gegen 21 Uhr. Alles ist von der Stadt genehmigt und Hygienevorschriften werden ebenso eingehalten. Ingo ist dabei besonders wichtig mit den Menschen persönlich zu sprechen. Innerhalb von nur vier Wochen wurden über 2000 Mahlzeiten ausgegeben.

Die Aktion läuft noch bis zum 18. Dezember, denn ab dem 19. Dezember gibt es in Saarbrücken wieder den Kältebus, in dem sich dann um die Menschen gekümmert wird. Ingo ist dort schon länger ehrenamtlich tätig und überlegte sich, sein eigenes Projekt zu starten, bevor der Kältebus beginnen kann, um die Lücke zu schließen.

„Ingos kleine Kältehilfe“ kümmert sich aber auch insgesamt um die Menschen, weshalb auch nach dem 18. Dezember zwar keine Essen von der Gruppe mehr verteilt werden, aber Ingo vermittelt zum Beispiel Obdachlose auch in Wohnungen und hilft ihnen wieder auf die Beine. Er möchte eigentlich gar nicht zu sehr in den Vordergrund, denn ihm liegt am Herzen, dass alle Helfer und alle Mitglieder der Gruppe gleichberechtigt sind. Aber Ingo hatte die Idee und der Mensch, der alle zusammen hält – und das mit sehr viel Herz und Engagement.

Quelle: Radio Saarbrücken 99.6